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6 Thesen zum #Energiesystem der Zukunft

Das #Energiesystem der Zukunft, wie sieht es aus?

Mit der Umstellung der Energieerzeugung auf erneuerbar gehen zahlreiche weitreichende Veränderungen des Energiesystems einher. Stellschrauben sind nicht nur die Stromgewinnung, sondern ebenso dessen Verteilung, Übertragung und Nutzung. In sechs Thesen gibt der Beitrag Antwort auf die Frage, wie sich das Energiesystem der Zukunft ändern wird und welche Faktoren wichtig sind.

These 1: #Der Verbraucher wird zur Schlüsselfigur

Dem Verbraucher kommt bei dem Energiesystem der Zukunft eine entscheidende Rolle zu. Er ist nicht mehr nur passiver Abnehmer und Konsument von Energie. Sein Nutzungsverhalten hat Rückwirkungen auf die Bereitstellung von Energie. Intelligente Zähler, sogeannte „Smart Meter“ erfassen den Energieverbrauch von Haushalten und koppeln die Daten an das Energieversorungssystem zurück. Durch diese Datenerhebung und Rückkopplung kann künftig sichergestellt werden, dass nur so viel Energie bereitgestellt wird, wie auch tatsächlich benötigt wird. Ein bedeutender Beitrag zur energieeffizienten Versorgung. Smart Meter agieren vorausschauend auf Basis der Daten, die sie erhoben haben. Sie interagieren mit dem Gesamtsystem. Günstige Strompreise können direkt an den Verbraucher zurückgespielt werden. Gleichzeitig kann aber auch der Strompreis steigen, wenn eine hohe Nachfrage am Strommarkt herrscht, beispielsweise zu Peakzeiten, in denen viel Strom verbraucht wird.

These 2: #Mehr Akteure im Energiesystem der Zukunft, auf deren Zusammenspiel es ankommt

Neben der gestiegenen Bedeutung des Verbrauchers für das Energiesystem, nimmt die Zahl der Akteure weiter zu. Da nun die unterschiedlichsten Bereiche in das System einfließen und sich wechselseitig beeinflussen. Energieerzeugung, -speicherung, -verteilung und -verbrauch sind aneinandergekoppelt. Alle Bereiche müssen aufeinander abgestimmt sein. Das macht ein Zusammenspiel der verschiedenen Player im Energiesystem erforderlich. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an das System und stellt beteiligte Akteure vor neue Aufgaben.

These 3: #Das Energiesystem wird komplex

Nicht nur aufgrund der veränderten Stellung des Verbrauchers und der wachsenden Zahl an Akteuren wird das System komplexer. Auch die Anwendung neuer Technologien, die Integration dieser in das bestehende System und die damit veränderten Anforderungen an die Rahmenbedingungen tragen dazu bei, dass die Komplexität des Energiesystems wächst.

These 4:  #Komplexität erschwert Regulierungen

Aus der wachsenden Komplexität ergibt sich für den Staat die Herausforderung, möglichst systemoptimale Bedingungen zu schaffen. Er muss das Gesamtsystem im Blick haben und wissen, welche Auswirkungen einzelne Regulierungen auf das System haben. Keine leichte Aufgabe! Denn die Gefahr besteht durch spezifische Regelungen einzelnen Energieakteuren Steine in den Weg zu legen, die der Weiterentwicklung des Energiesystems schaden und die Energiewende ausbremsen können. Seine lenkende, steuernde und kontrollierende Funktion kann der Staat am besten ausfüllen, indem er beständig die gesetzten Rahmenbedingungen überprüft und anpasst. Das wiederum erfordert von den Akteuren Flexibilität. Diese ist nicht immer gegeben, beispielsweise aufgrund langfristiger Investitionsentscheidungen. Hier wünschen sich die Akteure Planungssicherheit und einen verlässlichen langfristig angelegten stabilen Rahmen. Gelöst werden kann dieser Konflikt durch Neujustierungen der Stellschrauben und Ausbesserungen des Regelwerks an den Stellen, an denen ein Missfit festgestellt wird.

These 5: #Marktplatz und Spielfeld für neue intelligente Technologien

Das Energiesystem der Zukunft wird ohne Digitalisierung nicht auskommen. Es wird zum Sprungbrett für neue Technologien und Lösungen, die zum Einsatz kommen und Märkte erobern. Stichworte sind hier – digitale Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik – lernende Systeme – künstliche Intelligenz – Big Data – Mobile Computing sowie Cloud Computing. Intelligente Lösungen tragen dazu bei, der Komplexität Herr zu werden. Sie bilden die Voraussetzung, um eine digitale Infrastruktur aufzubauen, die für das Energiesystem der Zukunft benötigt wird. Weiterhin geht es darum, die bestehende Infrastruktur zu modernisieren und den Anschluss an neue Technologien zu gewährleisten.

These 6: #Neue Geschäftsmodelle für den Energiemarkt bergen großes Potenzial für Start-ups

Den Weg in den Markt zum Anwender und Nutzer finden die in Energielabs entwickelten Technologien und Lösungen durch Start-ups. Neue Wertschöpfungsmöglichkeiten bilden die Basis für ihre Geschäftsmodelle. Start-ups verkörpern eine Innovationskultur, die die neuen Chancen der Energiewelt zu nutzen wissen. Sie sind in der Lage den Energiemarkt zu revolutionieren und setzen traditionelle Wertschöpfungsangebote unter Druck. Gemeinsam mit etablierten Playern lassen sich die neuen Möglichkeiten noch besser ausloten, wenn diese Veränderungsbereitschaft mitbringen und bereit sind neue Wege zu beschreiten.

Fazit

Das Energiesystem der Zukunft steht vor großen weitreichenden Veränderungen. In den kommenden Jahren werden wir eine digitale Revolution der Energiewelt erleben. Sie bringt zahlreiche Möglichkeiten und Chancen mit sich – birgt aber auch Risiken in sich. Es wird auf ein Zusammenspiel der Akteure und eine Vernetzung der Aktivitäten dieser ankommen. Der Konsument und Anwender wird als Prosument eine immer wichtigere Rolle bei der Gestaltung des zukünftigen Energiesystems einnehmen.

 

 

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Bild: artjazz / 123RF Lizenzfreie Bilder

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Dr. Katja Reisswig

Freie Redakteurin und Gründerin des Online-Magazins Technewable.com - spezialisiert auf digitale Kommunikation und Themen rund um die grüne Wirtschaft mit Fokus auf grüne Technologien, Innovationen, Lösungen und Anwendungen. Ihr Themenportfolio umfasst: Energie, Mobilität, Nachhaltigkeit, Digitalisierung & Transformation

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